1. Mannschaft (Oberliga Ost Staffel A) 2013/14

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6. & 7. Runde Oberliga Ost Staffel A:

SG Grün-Weiß Dresden 1 - TuS Coswig 1920 1, 4.5 : 3.5

TuS Coswig 1920 1 - USV TU Dresden 2, 4.5 : 3.5

Coswig I mit großem Schritt Richtung Klassenerhalt!

Am 18./19.1.2014 stand die zweite Doppelrunde der Saison in der Oberliga im Haus und es war, wie immer, ohne Ende spannend.

Am Samstag kam Grün-Weiß Dresden zu uns, in den letzten Jahren gab es immer knappe Kämpfe und so war es auch dieses Mal.

Schon frühzeitig gab es an den ersten 3 Brettern etwas zu sehen. Unsere Gäste zauderten nicht lange und opferten jeweils Material, um dafür starkes Spiel zu erhalten. Mal waren es Bauern, mal eine Figur und mal ein Mix aus Bauern und paar Figuren gegen Turm oder so ähnlich.

Zuerst einigte sich Richard Müller mit seinem Gegner auf remis. Zunächst hatte Richard einen Bauern mehr, war jedoch gezwungen, das starke Figurenspiel seines Gegners zu neutralisieren. Und so gewann er mit einem Figurenopfer einen zweiten Bauern, um am Ende mit Turm + 3 Bauern gegen 2 Leichtfiguren zu spielen. Das Ende vom Lied war eine hübsche Remisschaukel durch Dauerschach.

Kurz vor der Zeitkontrolle gerieten wir durch 2 Niederlagen in Rückstand. Patrick Klawa hatte einen ordentlichen Eröffnungsverlauf und konnte zumindest optisch ausgleichen. Im entscheidenden Moment tauschte er jedoch das falsche Leichtfigurenpaar und somit war es der Schachsportler aus Dresden, der entscheidenden Druck aufbauen und in ein Turmendspiel mit 2 Mehrbauern gehen konnte - zu verteidigen war die Stellung danach nicht mehr. Die zweite Niederlage an Brett zwei. Jochen Wigger gewann in der Eröffnung einen Bauern, jedoch erhielt sein Gegenüber eine starke Initiative und stellte mit jedem Zug neue Drohungen auf. Folgerichtig schlug es dann in Jochens Stellung ein und auch hier war der Verlust nicht mehr abzuwenden.

Den Abschlusstreffer machte Thomas Escher. Mit weiß spielend eroberte er Raum, musste dafür eine Schwächung seiner Bauernstruktur in Kauf nehmen. Beim Übergang ins Endspiel erhielt er jedoch Vorteil und gewann einen Bauern. Das Endspiel spielte Thomas danach souverän bis zum vollen Punkt!

Zwischendurch spielte Eckehard Pönisch remis. In einer eher farblosen Partie war es keiner Partei möglich, Ansätze für Gewinnbemühungen zu finden und nach dem sich das halbe Brett getauscht hat, einigte man sich auf die Punkteteilung.

Nun zum "Schocker" des Punktspielwochenendes in Coswig: Sicherlich sehe ich das subjektiv, aber alle Gesichter der anwesenden Spieler, ausgenommen das meines Gegners, änderten schlagartig ihren Ausdruck.

In einer bekannten Theorievariante wurde mir ein Figurenopfer im 12. Zug vor die Nase gesetzt und gleich danach hätte ich einen Bauern gewinnen können. Im 13. Zug mit einer glatten Mehrfigur ohne sofort matt gesetzt zu werden. Dennoch war es nicht einfach, mich von dem schwarzen Druck zu befreien. Wie mir später mitgeteilt wurde, war das Figurenopfer eine Neuerung von Grischuk aus seiner Partie gegen Svidler 2013 bei den Kandidatenturnieren.

Wie auch immer, es entwickelte sich eine Partie mit viel taktischem Hick-Hack und Bumm-Bumm. Beide Seiten ließen Chancen und Möglichkeiten aus und als wir ab dem 30. Zug eigentlich nur noch von dem Zeitbonus lebten, entstand ein Endspiel, in dem ich mit Turm + 2 Figuren gegen 2 Türme und Bauer angenehmer stand. In Zeitnot stellte mein Gegner einen Turm ein und ich konnte die Partie zum Sieg führen.

Somit stand es 3-3, aber an den letzten beiden Bretten sah es nicht gut für uns aus. Aaron Kieslich setzte die Partie aggressiv an und schwächte damit auch seine Bauernstruktur. Der Dresdner Schachsportler nutzte diesen Umstand aus und wickelte in ein Endspiel mit Läuferpaar ab. Die bessere Bauernstruktur und die aktiveren Figuren waren mehr als Aarons Stellung aushielt und der Punkt ging an unsere Gäste. Auch Niklas Linnemann kämpfte wie ein Löwe. Mit einem Mehrbauern ging er aus der Eröffnung in die Partie. Durch das gegnerische Läuferpaar war die Angelegenheit zwar nicht ganz klar, dennoch sollten die Chancen auf unserer Seite liegen. Lange Zeit hatte ich sein Spiel aus den Augen verloren und kam erst wieder, als ein sehr interessantes Endspiel entstand. Niklas hatte die Chance, in einem Springer-Läufer Endspiel die gegnerische Leichtfigur zu gewinnen, allerdings muss er zwei verbundene Freibauern auf sich zurollen lassen. Das Endspiel bietet m.E. genügend Stoff für eine gute Analyse, letztendlich endete es mit remis und der Wettkampf ging somit mit 4,5-3,5 an Grün-Weiß Dresden.

 

Nun war unsere Aufgabe am Sonntag nicht gerade einfacher. Mit USV TU Dresden kam ein starker Gegner. Ebenso wie wir kämpfen auch die Dresdner um den sicheren Klassenerhalt. Irgendwie kann man das bei jedem Punktspiel und bei jeder Mannschaft sagen, nehmen wir SG Leipzig II mal raus.

Frühzeitig gerieten wir in Rückstand. Ich kam total verkorkst aus der Eröffnung und hatte eine äußerst unangenehme Stellung. Und so öffnete ich unvorteilhaft die Stellung und ging im Mattangriff meines Gegners chancenlos unter.

Patrick Klawa machte es da schon besser. Mit weiß spielend kam es zu einer offenen Partie. Nach dem sich viele Figuren getauscht haben, war es für beide Seiten eher schwierig, auf Gewinn zu spielen und man einigte sich auf Remis. Kurz darauf folgte der nächste Rückschlag. Eckehard Pönisch musste die Waffen strecken. So richtig kam er in die Partie nicht rein, fand im Mittelspiel keinen vernünftigen Plan und so ging die Partie nach und nach weg. Damit stand es 2,5-0,5 gegen uns.

Die Stimmung besserte sich, als Niklas mit dem vollen Punkt ankam. Er spielte seinen Sizilianer aktiv und konnte die Initiative übernehmen. Der Gegner sah sich zu einem Figurenopfer für 2 Bauern gezwungen, das allerdings nicht ausreichend war und der Sieg ging an Coswig. Somit waren wir noch "eine Partie" hinten. Der Blick auf die Bretter ließ Spannung erwarten. Thomas Escher und Jochen Wigger hatten jeweils einen Mehrbauern, Aaron Kieslich musste hingegen ein Endspiel mit Minusbauern verteidigen.

Richard Müller hatte zwar den schlechteren Läufer, allerdings eine sehr aktive Stellung. Gewinnversuche waren auch hier für beide Seiten nicht drin, deswegen die Punkteteilung.

Thomas Escher sorgte für den Coswiger Ausgleich, in einer starken Partie erreichte er ein Damenendspiel mit Mehrbauern und führte die Partie zum Sieg. Thomas ist der Mann der Stunde, der vierte Sieg in Folge!

Es stand also 3-3. Spannung. Aaron mit Bauern weniger, Jochen mit Bauern mehr. Für beide Mannschaften die Frage: Wer hält Remis, wer gewinnt? Oder werden beide Partien entschieden!? Es war somit alles drin, von einem 3,5-4,5 gegen uns, bis zu einem 4-4 und oder eben 4,5-3,5 für uns. Und es zog sich. Immer wieder kibitzen, hoffen, kibitzen, hoffen, kibitzen, hoffen……

Jochen vergrößerte seinen Vorteil, auf der anderen Seite verlor Aaron noch einen Bauern. Die dritte Zeitkontrolle ist angebrochen und noch immer spielen beide.

Aaron verteidigte sich clever und hatte zumindest den besseren König vorzuweisen. Als der Gegner in der dritten Zeitkontrolle nur noch von dem Zeitbonus lebte, spielte er ungenau und das Remis war nach knapp 7h gesichert.

Kurze Zeit später setzte sich Jochen durch, konsequent drückte er seinen Freibauern Richtung Grundreihe. Dies war schließlich spielentscheidend und brachte uns somit den Sieg gegen USV TU Dresden.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig dieser Sieg gewesen ist. Es hat sich einiges getan, trotzdem ist es spannend wie selten in dieser Oberliga.

Großer Gewinner dieser Doppelrunde ist sicherlich SG Grün-Weiß Dresden. Mit 2 Siegen aus der Doppelrunde sind sie nun Tabellenzweiter und mit 9MP kein Abstiegskandidat.

Für Köthen wird es nun richtig eng und für mich überraschend Aue mit 5MP auf dem 11. Tabellenplatz.

Wir stehen mit 8MP auf dem 4. Platz. Somit haben wir es in der eigenen Hand, "alles sicher" zu machen.

Lukas Böttger

Nr. SG Grün-Weiß Dresden 1 4.5 : 3.5 TuS Coswig 1920 1
1 FM Zwahr, Paul 2315 / 2376 0 : 1 Böttger, Lukas 2221 / 2233
2 FM Siedentopf, Daniel 2279 / 2296 1 : 0 FM Wigger, Jochen 2287 / 2311
3 Rudolf, Sebastian 2223 / 2231 0.5 : 0.5 Müller, Richard 2123 / 2133
4 Hutsch, Oliver 2175 / 2172 1 : 0 FM Klawa, Patrick 2154 / 2203
5 Zimmermann, René 2102 / 2185 0 : 1 Escher, Thomas 2129 / 2196
6 Kunze, Christopher 2028 / 2063 1 : 0 Kieslich, Aaron 2007 / 2030
7 Hertel, Marco 1973 / ---- 0.5 : 0.5 Linnemann, Niklas 2028 / 1993
8 Dr. Hutschenreiter, Jörg 1894 / 1997 0.5 : 0.5 Pönisch, Eckehard 2126 / 2192
Nr. TuS Coswig 1920 1 4.5 : 3.5 USV TU Dresden 2
1 Böttger, Lukas 2221 / 2233 0 : 1 Neef, Maximilian 2332 / 2309
2 FM Wigger, Jochen 2287 / 2311 1 : 0 WIM Osmanodja, Filiz 2268 / 2283
3 Müller, Richard 2123 / 2133 0.5 : 0.5 Möhn, Hans 2206 / 2215
4 FM Klawa, Patrick 2154 / 2203 0.5 : 0.5 Dr. Baier, Silvio 2187 / 2265
5 Escher, Thomas 2129 / 2196 1 : 0 Salzmann, Peter 2127 / 2189
6 Kieslich, Aaron 2007 / 2030 0.5 : 0.5 Shmirin, Igor 2082 / 2202
7 Linnemann, Niklas 2028 / 1993 1 : 0 Ader, Gunter 2034 / 2082
8 Pönisch, Eckehard 2126 / 2192 0 : 1 Glinzer, Christoph 1937 / 2074