5. Runde Oberliga Ost Staffel A:

TuS Coswig 1920 1 - USG Chemnitz 1, 4.0 : 4.0

Glücklicher Punktgewinn sichert Coswig I den dritten Tabellenplatz

In dieser ausgeglichenen und spannenden Oberliga ist jeder Punktgewinn Gold wert. Und so nehmen wir das 4-4 gegen USG Chemnitz dankbar mit, denn es waren wohl eher die Schachfreunde aus der Stadt nahe dem Erzgebirge, die dem Sieg näher waren.

Schon der Eröffnungsverlauf war nicht besonders gut, nach dem Richard frühzeitig mit schwarz remisierte, stand Niklas schon bald auf verlorenem Posten. Mit Entwicklungsnachteil und offenem König im Zentrum startete er eine Expansion am Damenflügel, die sich allerdings als Bumerang erwies und ihn Haus und Hof kostete. An den anderen Brettern war es mehr oder weniger ausgeglichen. Leichten Vorteil konnte sich lediglich Aaron sichern. Die Partien zogen sich bis zur Zeitkontrolle verwickelt. Für den Ausgleich sorgte Thomas Escher an Brett 5. Nach etwas unübersichtlichem Mittelspiel mit beiderseitigen Chancen konnte Thomas auch ohne Damen den gegnerischen König unter Druck setzen und ein schönes Mattnetz bauen. Die nächste Punkteteilung zum 2-2 kam von Ecki. Aus seinem Anzugsvorteil konnte er nichts rausholen und begnügte sich mit einer soliden Stellung, in der sein Gegner zwar Raumvorteil hatte, aber Fortschritte zu erzielen gestaltete sich schwierig.

Ich selber komme irgendwie nicht in die Gänge. In der Eröffnung hatte ich gegen den sympathischen Chemnitzer zu kämpfen, um Ausgleich zu erreichen. Nach dem ich das Ziel jedoch mehr oder weniger erreichte, entstand eine komplizierte Stellung in der „Füße stillhalten“ angesagt gewesen wäre. Ich entschied mich jedoch, auf sinnlosen Bauerngewinn zu gehen – auf Kosten meiner gesamten Stellung. Und so entwickelte mein Gegner schnell einen sehr starken Angriff. Zuerst opferte ich die Qualität in der Hoffnung, mich etwas entlasten zu können und stellte dazu einfach die zweite Qualität ein. Und mit zwei Qualitäten im Minus war die Niederlage nicht mehr abzuwehren. Nachdem Patrick mit einem Minusbauern im Damenendspiel Remis erreichte, war es nun an Jochen, das 4-4 zu sichern. Die Partie gab lange Zeit für beide Seiten wenig her. Irgendwann änderte sich jedoch die Struktur und Jochen konnte mit weiß spielend in die schwarze Stellung eindringen und sich einen Bauern abholen. Jedoch war Vorsicht geboten, weil der Gegner dadurch Gegenchancen bekam. Jochen verteidigte sich jedoch umsichtig und souverän, um dann selber einen entscheidenden Angriff zu starten und die Partie für sich zu entscheiden.

Somit war das Unentschieden gesichert. Und da irgendwie alle Mannschaften gegen den Abstieg spielen (ausgenommen SG Leipzig II), war dieser Punktgewinn sehr wichtig! 6 Mannschaftspunkte haben wir nun auf unserem Konto, eine gute Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte. Dennoch sollte immer beachtet werden, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann!

Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit und viel Kraft für zweite Saisonhälfte!

Lukas Böttger