1. Mannschaft (Oberliga Ost Staffel A) 2013/14

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2. & 3. Runde Oberliga Ost Staffel A:

SG Aufbau Elbe Magdeburg 1 - TuS Coswig 1920 1, 4.0 : 4.0

TuS Coswig 1920 1 - SV Rochade Magdeburg 96 1, 0.0 : 8.0

Mittlerweile bin ich meine 6te Saison bei Coswig (alter Schwede, die Zeit rast!) und das es nie langweilig wird, daran habe ich mich gewöhnt. Jede Saison ist spannend, dabei den Mannschaftsgeist zu spüren, ist jedes Mal der Wahnsinn! Das vergangene Punktspielwochenende in der Oberliga war erneut "nicht normal".

Frohes Mutes und mit einer breiten Brust nach dem Auftaktsieg gegen Hoyerswerda erwarteten wir die zwei starken Mannschaften aus Magdeburg. Rochade hat sich ordentlich verstärkt und AE ist bekanntlich immer ein Kandidat für die TOP 3. Somit war uns allen klar, welche Aufgabe wir zu stemmen hatten, aber das macht doch die Oberliga erst aus!

Nun mussten wir zuerst gegen AE Magdeburg ran, letztes Jahr wurden wir mit 7,5-0,5 abgewatscht. Auch wenn unsere Gäste stark Ersatz geschwächt antraten, war es von den Zahlen an den einzelnen Brettern ein Match auf Augenhöhe. Und der Kampf entwickelte sich spannend. Ich hatte einen normalen Eröffnungsverlauf, der schnell in einer Stellung mündete, in der ich zwar den "einzigen" Hebel hatte, aber realistisch sehr schwierig durch zu setzen. Also hier mehr oder weniger: dynamischer Ausgleich. Richard Müller am zweiten Brett war um seinen Verlauf nicht zu beneiden. Der Gegner spielte die Eröffnung druckvoll und konnte sich einigen Raumvorteil erarbeiten, bis Richard gefühlt nur noch seine Springer ziehen konnte. Fazit bei Richard: abwarten und Tee trinken (oder ähnliches). Patrick und Thomas hatten jeweils normale Stellungen auf dem Brett, Patrick opferte frühzeitig eine Qualität (ob notgedrungen, oder gewollt kann ich nicht sagen, Kompensation war aber schon vorhanden). Thomas versuchte es nicht wie Patrick mit der Brechstange, sondern suchte eher ruhiges Spiel.
Aaron und Niklas hatten jeweils Grünfeld-Indisch auf dem Brett, Aaron als weißer, Niklas als schwarzer. Hier begnügte ich mich nach kurzem Hinschauen mit: "passt scho". Eckehard hat wie immer seinen eigenen Kopf. Abtauschfranzösisch mit Df3. Scheint den Magdeburger Sportsfreund überrascht zu haben. Eine solche Bauernstruktur wie Eckehard hätte ich auch gern gehabt, hier war ich zuversichtlich. Unser Edelreservist Mario (für Jochen Wigger im Spiel) hat in der Vergangenheit immer sehr zuversichtlich gepunktet, auch dieses Mal konnte er schnell ausgleichen und gab schon die erste Punkteteilung bekannt. Das war das einzige frühe Ergebnis. Alle anderen Partien dauerten noch an…
Zunächst kamen zwei Remisen durch Aaron und Niklas, ob da bei beiden mehr drin gewesen ist, kann ich nicht beurteilen – insgesamt gehen diese Punkteteilungen jedoch so in Ordnung. Inzwischen konnte ich meine Figuren erfolgreich umgruppieren und den vorher genannten Durchbruch weiter vorbereiten. Allerdings war an eine Umsetzung immer noch nicht zu denken. Thomas Escher war inzwischen in der Defensive, Patrick mit großem Wirrwarr, Richard befreite sich so nach und nach und Ecki verdichtete seinen Vorteil. Um die Zeitkontrolle dann die Ereignisse. Thomas verlor wichtige Bauern und später die Partie, Patrick hatte mittlerweile eine Menge Bauern für die Qualität, aber die gegnerischen Figuren mit großer Aktivität. Irgendwie entstand ein Damenendspiel, vorher hätte der Magdeburger Schachfreund wohl gewinnen können. Am Ende remis. Unseren Ausgleich schoss Wieder-Stammspieler Eckehard Pönisch. In einem ungleichfarbigen Läuferendspiel hatte er einen Bauern mehr. Inwiefern das gewonnen war oder nicht, konnte ich von außen nicht beurteilen. Wichtig war letztendlich jedoch der Sieg. Es liefen noch zwei Partien, meine und die von Richard. Ich konnte den lang ersehnten Durchbruch endlich durchführen und kassierte einen Bauern ein. Somit lag der Vorteil auf meiner Seite, die Verwertung ist jedoch noch mal ein anderes Thema. Im Nachhinein war mein Versuch, die Partie zu gewinnen, nicht von Erfolg geprägt. Vermutlich wäre eine ruhige Spielanlage die bessere Wahl gewesen. Ich entschied mich jedoch, den Freibauern auf Wanderschaft zu schicken und den gegnerischen König unter Druck zu setzen, ließ jedoch Gegenchancen zu. Als ich nach einem Figurenopfer das Dauerschach verschmähte, weil ich dachte, gewinnen zu können, schlug mein Gegner zu und ich stand mit leeren Händen da. Sieg für Magdeburg.
Der Druck konnte nun für Richard größer nicht sein. Erst hat er sich aus der Umklammerung befreit und nun muss er gewinnen, um das 4-4 zu sichern. Objektiv muss Richards Endspiel Remis sein. Er steht zwar leicht besser, aber viel ist es nicht. Nun ja…Richard spielt und spielt und spielt und spielt. Bis irgendwann irgendwas irgendwie doch nichts passiert. Also geht es weiter, die
6-Stundenmarke hat er mittlerweile geknackt. Nach und nach zeigte sich eine Veränderung, Richard hatte den aktiveren König und konnte sogar einen Bauern gewinnen! Auf einmal waren wir dem 4-4 sehr nahe. Aber wie Endspiele nun mal so sind, es dauerte noch eine Weile, bis Richard seinen Vorteil verdichten und nach 7,5 Stunden (oder waren es 8?) den vollen Punkt einfahren konnte.
Eine echte Energieleistung! Das 4-4 ist für uns ein gutes Ergebnis und geht vollkommen so in Ordnung, sicherlich hätten einige Partien auch anders enden können – "hätte, wäre, wenn".

Und nun zum Sonntag, ich mag eigentlich keine Worte dazu verlieren. In den sauren Apfel muss jedoch gebissen werden, leider ist dieser sehr, sehr sauer.....
Wo dieses Unheil seinen Anfang genommen hat, weiß ich gar nicht so recht.
Warum ich nach der Eröffnung planlos meine Figuren hin und her schob, und mein Gegner mit übersichtlichen Zügen meine Stellung auseinander nahm; oder Niklas mit einer Qualität im Vorteil einfach eine Figur einstellte; Thomas in aussichtsreicher Stellung einen Gegenangriff übersah. Irgendwie passte gar nichts aufeinander. Aaron forcierte im Mittelspiel die Züge, statt jedoch in Vorteil zu kommen, fand er sich in Verluststellung wieder. Jochen und Patrick kamen irgendwie überhaupt nicht ins Spiel.
Die bittere Wahrheit: alle 8 Partien gingen an die Magdeburger. Wir wurden mit der Höchststrafe konfrontiert: 0-8 verloren.

Jetzt liegt es an uns, den Kampfgeist wieder erstarken zu lassen und erneut spannende Wettkämpfe zu liefern.

Als Fazit kann man sagen, die 8-0 Niederlage ist natürlich ein Paukenschlag, jedoch liegen wir mit 3/6 Mannschaftspunkten und auf dem 8. Tabellenplatz ganz gut. Das sollte bei allem Trübsal nicht vergessen werden!! Und wie eng die Liga ist, zeigt die Tabelle. Dass fast jede Mannschaft jeden schlagen kann bewiesen die Schachfreunde aus Hoyerswerda. Konnten wir zu Beginn gegen die Lausitzer gewinnen, zeigten die Jungs, was in Ihnen steckt und schlugen die beiden Magdeburger Mannschaften in jeweils souveräner Vorstellung!

Auf ein Neues in 14 Tagen!!

Lukas Böttger

Nr. SG Aufbau Elbe Magdeburg 1 4.0 : 4.0 TuS Coswig 1920 1
1 Andre, Gordon 2291 / 2319 1 : 0 Böttger, Lukas 2221 / 2243
2 Hansch, Karsten 2166 / 2166 0 : 1 Müller, Richard 2123 / 2112
3 Paul, Johannes 2215 / 2227 0.5 : 0.5 FM Klawa, Patrick 2154 / 2206
4 Wöllermann, Jan 2179 / 2206 1 : 0 Escher, Thomas 2129 / 2188
5 Heinemann, Josefine 1981 / 2027 0.5 : 0.5 Kieslich, Aaron 2007 / 2019
6 Hansch, Stephan 1999 / 2015 0.5 : 0.5 Linnemann, Niklas 2026 / 1970
7 Windelband, Jens 2044 / 2116 0 : 1 Pönisch, Eckehard 2126 / 2205
8 Strumpf, Erik 2020 / 2033 0.5 : 0.5 Wolf, Mario 1933 / 2027
Nr. TuS Coswig 1920 1 0.0 : 8.0 SV Rochade Magdeburg 96 1
1 Böttger, Lukas 2221 / 2243 0 : 1 FM Kuchynka, Lukas 2273 / 2309
2 FM Wigger, Jochen 2287 / 2303 0 : 1 FM Tuma, Jakub 2314 / 2329
3 Müller, Richard 2123 / 2112 0 : 1 Bednar, Marcel 2231 / 2287
4 FM Klawa, Patrick 2154 / 2206 0 : 1 FM Stolz, Mike 2330 / 2371
5 Escher, Thomas 2129 / 2188 0 : 1 Niering, Martin 2111 / 2177
6 Kieslich, Aaron 2007 / 2019 0 : 1 Kahe, Ralph 2062 / 2205
7 Linnemann, Niklas 2026 / 1970 0 : 1 CM Hansch, Torsten 2055 / 2089
8 Pönisch, Eckehard 2126 / 2205 0 : 1 Kuna, Ralf-Michael 2074 / 2140