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2. & 3. Runde Oberliga Ost Staffel A:
SG Aufbau Elbe Magdeburg 1 - TuS Coswig 1920 1, 4.0 : 4.0
TuS Coswig 1920 1 - SV Rochade Magdeburg 96 1, 0.0 : 8.0
Mittlerweile bin ich meine 6te Saison bei Coswig (alter Schwede, die Zeit
rast!) und das es nie langweilig wird, daran habe ich mich gewöhnt. Jede Saison
ist spannend, dabei den Mannschaftsgeist zu spüren, ist jedes Mal der Wahnsinn!
Das vergangene Punktspielwochenende in der Oberliga war erneut "nicht normal".
Frohes Mutes und mit einer breiten Brust nach dem Auftaktsieg gegen
Hoyerswerda erwarteten wir die zwei starken Mannschaften aus Magdeburg. Rochade
hat sich ordentlich verstärkt und AE ist bekanntlich immer ein Kandidat für die
TOP 3. Somit war uns allen klar, welche Aufgabe wir zu stemmen hatten, aber das
macht doch die Oberliga erst aus!
Nun mussten wir zuerst gegen AE Magdeburg ran, letztes Jahr wurden wir mit
7,5-0,5 abgewatscht. Auch wenn unsere Gäste stark Ersatz geschwächt antraten,
war es von den Zahlen an den einzelnen Brettern ein Match auf Augenhöhe. Und der
Kampf entwickelte sich spannend. Ich hatte einen normalen Eröffnungsverlauf, der
schnell in einer Stellung mündete, in der ich zwar den "einzigen" Hebel hatte,
aber realistisch sehr schwierig durch zu setzen. Also hier mehr oder weniger:
dynamischer Ausgleich. Richard Müller am zweiten Brett war um seinen Verlauf
nicht zu beneiden. Der Gegner spielte die Eröffnung druckvoll und konnte sich
einigen Raumvorteil erarbeiten, bis Richard gefühlt nur noch seine Springer
ziehen konnte. Fazit bei Richard: abwarten und Tee trinken (oder ähnliches).
Patrick und Thomas hatten jeweils normale Stellungen auf dem Brett, Patrick
opferte frühzeitig eine Qualität (ob notgedrungen, oder gewollt kann ich nicht
sagen, Kompensation war aber schon vorhanden). Thomas versuchte es nicht wie
Patrick mit der Brechstange, sondern suchte eher ruhiges Spiel.
Aaron und Niklas hatten jeweils Grünfeld-Indisch auf dem Brett, Aaron als
weißer, Niklas als schwarzer. Hier begnügte ich mich nach kurzem Hinschauen mit:
"passt scho". Eckehard hat wie immer seinen eigenen Kopf. Abtauschfranzösisch
mit Df3. Scheint den Magdeburger Sportsfreund überrascht zu haben. Eine solche
Bauernstruktur wie Eckehard hätte ich auch gern gehabt, hier war ich
zuversichtlich. Unser Edelreservist Mario (für Jochen Wigger im Spiel) hat in
der Vergangenheit immer sehr zuversichtlich gepunktet, auch dieses Mal konnte er
schnell ausgleichen und gab schon die erste Punkteteilung bekannt. Das war das
einzige frühe Ergebnis. Alle anderen Partien dauerten noch an…
Zunächst kamen zwei Remisen durch Aaron und Niklas, ob da bei beiden mehr drin
gewesen ist, kann ich nicht beurteilen – insgesamt gehen diese Punkteteilungen
jedoch so in Ordnung. Inzwischen konnte ich meine Figuren erfolgreich
umgruppieren und den vorher genannten Durchbruch weiter vorbereiten. Allerdings
war an eine Umsetzung immer noch nicht zu denken. Thomas Escher war inzwischen
in der Defensive, Patrick mit großem Wirrwarr, Richard befreite sich so nach und
nach und Ecki verdichtete seinen Vorteil. Um die Zeitkontrolle dann die
Ereignisse. Thomas verlor wichtige Bauern und später die Partie, Patrick hatte
mittlerweile eine Menge Bauern für die Qualität, aber die gegnerischen Figuren
mit großer Aktivität. Irgendwie entstand ein Damenendspiel, vorher hätte der
Magdeburger Schachfreund wohl gewinnen können. Am Ende remis. Unseren Ausgleich
schoss Wieder-Stammspieler Eckehard Pönisch. In einem ungleichfarbigen
Läuferendspiel hatte er einen Bauern mehr. Inwiefern das gewonnen war oder
nicht, konnte ich von außen nicht beurteilen. Wichtig war letztendlich jedoch
der Sieg. Es liefen noch zwei Partien, meine und die von Richard. Ich konnte den
lang ersehnten Durchbruch endlich durchführen und kassierte einen Bauern ein.
Somit lag der Vorteil auf meiner Seite, die Verwertung ist jedoch noch mal ein
anderes Thema. Im Nachhinein war mein Versuch, die Partie zu gewinnen, nicht von
Erfolg geprägt. Vermutlich wäre eine ruhige Spielanlage die bessere Wahl
gewesen. Ich entschied mich jedoch, den Freibauern auf Wanderschaft zu schicken
und den gegnerischen König unter Druck zu setzen, ließ jedoch Gegenchancen zu.
Als ich nach einem Figurenopfer das Dauerschach verschmähte, weil ich dachte,
gewinnen zu können, schlug mein Gegner zu und ich stand mit leeren Händen da.
Sieg für Magdeburg.
Der Druck konnte nun für Richard größer nicht sein. Erst hat er sich aus der
Umklammerung befreit und nun muss er gewinnen, um das 4-4 zu sichern. Objektiv
muss Richards Endspiel Remis sein. Er steht zwar leicht besser, aber viel ist es
nicht. Nun ja…Richard spielt und spielt und spielt und spielt. Bis irgendwann
irgendwas irgendwie doch nichts passiert. Also geht es weiter, die
6-Stundenmarke hat er mittlerweile geknackt. Nach und nach zeigte sich eine
Veränderung, Richard hatte den aktiveren König und konnte sogar einen Bauern
gewinnen! Auf einmal waren wir dem 4-4 sehr nahe. Aber wie Endspiele nun mal so
sind, es dauerte noch eine Weile, bis Richard seinen Vorteil verdichten und nach
7,5 Stunden (oder waren es 8?) den vollen Punkt einfahren konnte.
Eine echte Energieleistung! Das 4-4 ist für uns ein gutes Ergebnis und geht
vollkommen so in Ordnung, sicherlich hätten einige Partien auch anders enden
können – "hätte, wäre, wenn".
Und nun zum Sonntag, ich mag eigentlich keine Worte dazu verlieren. In den
sauren Apfel muss jedoch gebissen werden, leider ist dieser sehr, sehr
sauer.....
Wo dieses Unheil seinen Anfang genommen hat, weiß ich gar nicht so recht.
Warum ich nach der Eröffnung planlos meine Figuren hin und her schob, und mein
Gegner mit übersichtlichen Zügen meine Stellung auseinander nahm; oder Niklas
mit einer Qualität im Vorteil einfach eine Figur einstellte; Thomas in
aussichtsreicher Stellung einen Gegenangriff übersah. Irgendwie passte gar
nichts aufeinander. Aaron forcierte im Mittelspiel die Züge, statt jedoch in
Vorteil zu kommen, fand er sich in Verluststellung wieder. Jochen und Patrick
kamen irgendwie überhaupt nicht ins Spiel.
Die bittere Wahrheit: alle 8 Partien gingen an die Magdeburger. Wir wurden mit
der Höchststrafe konfrontiert: 0-8 verloren.
Jetzt liegt es an uns, den Kampfgeist wieder erstarken zu lassen und erneut
spannende Wettkämpfe zu liefern.
Als Fazit kann man sagen, die 8-0 Niederlage ist natürlich ein Paukenschlag,
jedoch liegen wir mit 3/6 Mannschaftspunkten und auf dem 8. Tabellenplatz ganz
gut. Das sollte bei allem Trübsal nicht vergessen werden!! Und wie eng die Liga
ist, zeigt die Tabelle. Dass fast jede Mannschaft jeden schlagen kann bewiesen
die Schachfreunde aus Hoyerswerda. Konnten wir zu Beginn gegen die Lausitzer
gewinnen, zeigten die Jungs, was in Ihnen steckt und schlugen die beiden
Magdeburger Mannschaften in jeweils souveräner Vorstellung!
Auf ein Neues in 14 Tagen!!
Lukas Böttger
Nr. |
SG Aufbau Elbe Magdeburg |
1 |
4.0 : 4.0 |
TuS Coswig 1920 |
1 |
1 |
Andre, Gordon |
2291 / 2319 |
1 : 0 |
Böttger, Lukas |
2221 / 2243 |
2 |
Hansch, Karsten |
2166 / 2166 |
0 : 1 |
Müller, Richard |
2123 / 2112 |
3 |
Paul, Johannes |
2215 / 2227 |
0.5 : 0.5 |
FM Klawa, Patrick |
2154 / 2206 |
4 |
Wöllermann, Jan |
2179 / 2206 |
1 : 0 |
Escher, Thomas |
2129 / 2188 |
5 |
Heinemann, Josefine |
1981 / 2027 |
0.5 : 0.5 |
Kieslich, Aaron |
2007 / 2019 |
6 |
Hansch, Stephan |
1999 / 2015 |
0.5 : 0.5 |
Linnemann, Niklas |
2026 / 1970 |
7 |
Windelband, Jens |
2044 / 2116 |
0 : 1 |
Pönisch, Eckehard |
2126 / 2205 |
8 |
Strumpf, Erik |
2020 / 2033 |
0.5 : 0.5 |
Wolf, Mario |
1933 / 2027 |
Nr. |
TuS Coswig 1920 |
1 |
0.0 : 8.0 |
SV Rochade Magdeburg 96 |
1 |
1 |
Böttger, Lukas |
2221 / 2243 |
0 : 1 |
FM Kuchynka, Lukas |
2273 / 2309 |
2 |
FM Wigger, Jochen |
2287 / 2303 |
0 : 1 |
FM Tuma, Jakub |
2314 / 2329 |
3 |
Müller, Richard |
2123 / 2112 |
0 : 1 |
Bednar, Marcel |
2231 / 2287 |
4 |
FM Klawa, Patrick |
2154 / 2206 |
0 : 1 |
FM Stolz, Mike |
2330 / 2371 |
5 |
Escher, Thomas |
2129 / 2188 |
0 : 1 |
Niering, Martin |
2111 / 2177 |
6 |
Kieslich, Aaron |
2007 / 2019 |
0 : 1 |
Kahe, Ralph |
2062 / 2205 |
7 |
Linnemann, Niklas |
2026 / 1970 |
0 : 1 |
CM Hansch, Torsten |
2055 / 2089 |
8 |
Pönisch, Eckehard |
2126 / 2205 |
0 : 1 |
Kuna, Ralf-Michael |
2074 / 2140 |
|