7. Runde 2. Bezirksklasse Dresden Staffel A:

TuS Coswig 1920 4 - SV Lok Dresden 2, 3.5 : 4.5

Hier nun der allseits beliebte Rundenbericht unserer 4. Mannschaft.
Der 1. März stand unter einem besonderen Vorzeichen, denn der Tabellenführer aus Dresden war zu Gast. Die Spieler von Lok waren wertzahlmäßig nahezu an jedem Brett um 100 bis 300 Punkte überlegen. Aber das schockiert die junge Garde aus Coswig nicht. - Das sollte nur mal klargestellt werden!
Im Übrigen kamen die Gäste nicht mit ihrer stärksten Mannschaft nach Coswig. Aber auch wir spielten mit unserer bewährten Jugendmannschaft, ganz ohne Verstärkung glanzvoller Stars aus der Heimatstadt.

Aber es gab noch ein weiters Handicap. Durch eine hinterlistige, bösartige Krankheit, musste Frederik Mallon praktisch über Nacht absagen. Somit standen zwei Alternativen zur Auswahl. Brett eins freilassen, oder mit mir (Hartmut Verch) besetzen. Ich hatte aber wichtige familiäre Verpflichtungen und musste 30 bis 40 Minuten während der Partie aussetzen, um einem anderen Termin nachzukommen. Wie gesagt: so war es nicht geplant!

Man entschied sich für Variante zwei. Den Coswiger Spielern, dem gegnerischen Mannschaftsleiter sowie dem Gegner am ersten Brett wurde die Situation mitgeteilt und es ging los. Im Eilzugtempo absolvierte ich meine ersten Züge. Unkonzentriert und alles auf eine Karte setzend. Aber es ging schief. Schon in der Eröffnung übersah ich einen Zug, verlor erst ein Tempo, dann einen Bauern und schließlich entschied ich mich, für einen guten Angriff auch die Qualität zu opfern. Weiß glaubte sich am Ziel seiner Träume und spielte zu sanftmütig. So kam mein Läuferpaar sehr schnell zum Angriff. Mit Unterstützung der Dame ging es dann auf den gegnerischen König. Weiß stand trotz des Materialvorteils sehr bedrohlich. Er musste sich gegen den Angriff verteidigen und war vermutlich gezwungen, seinen Materialvorteil aufzugeben. Nun ich bot Remis und verließ das Schlachtfeld. Bei meiner Rückkehr hatte mein Gegner das Remis angenommen, aber es stand bereits 1½ zu 3½ gegen uns.

Bassam Al-Haj Hemidi am 4. Brett gab Remis in einer ausgeglichenen und ausgespielten Partie.

Yassin Petarus nahm ebenfalls das Remisangebot seines Gegners an, da er ohnehin zwei Bauern weniger hatte.

Lukas Neumann schob im Mittelspiel einen echten Sackzug ein. Er verlor Material und schnell auch die Partie.

Bei Tilman Götze lief es ebenfalls nicht besser. Er quälte sich durch die Eröffnung und kam zu einer passiven Stellung. Sein Gegner zeigte sich gnadenlos und gewann ebenfalls.

Bilal Petarus sperrte seine Dame regelrecht ab. Durch das Unvermögen des Gegners und Bilals Kampfgeist, der offensichtlich in aussichtslosen Stellungen am meisten angestachelt wird, kam er zurück ins Spiel. Vielleicht war sein Remisangebot einen halben Zug zu zeitig, aber die Punkteteilung war schwer erkämpft und auch gerechtfertigt.

Inzwischen ergab sich bei Erwin Imhof am 8. Brett ein klar gewonnenes Endspiel. Dort ließ Erwin nichts mehr anbrennen und gewann sicher. Vergessen war die zwischenzeitlich ziemlich deprimierende Stellung des Coswigers. Ende gut - alles gut!

Als letztes spielt noch Jakob Fleischmann am 2. Brett. Seine Gegnerin war solide, zäh und ziemlich stark. Jakob hatte alle Hände voll zu tun, um die Angriffe abzuwehren. Das gelang ihm zwar, er bekam jedoch einen Doppelbauern. Im Springerendspiel musste sich Jakob genau verteidigen. Er verlor einen Bauern, tauschte die Randbauern, machte alles dicht und rettete sich ins Remis.

OK, eine Niederlage. Aber es machte richtig Spaß. Dieses Jahr hat es nicht gereicht zum Aufstieg. Ich bin mir jedoch ganz sicher: im Nächsten werden wir so einen Gegner umhauen.

Am 29. März wird unser letztes Spiel gegen Kesselsdorf ausgetragen. Kesselsdorf ist zwar nur 6., aber nicht zu unterschätzen. Ein Unentschieden reicht vermutlich zum Vizemeister aber wir gehen aufs Ganze.

Hartmut Verch