5. Runde 2. Bezirksklasse Dresden Staffel A:

TuS Coswig 1920 4 - SV Traktor Priestewitz 2, 5.5 : 2.5

Am 8. Dezember war in Coswig die 2. Mannschaft von Traktor Priestewitz zu Gast. Leider traten die Gäste nur mit 7 Spielern an. So konnte Frederik Mallon am 1. Brett, sein wahres Können nicht an den Mann bringen. Dabei hatte sich der spielstarke Student diesen Tag extra freigenommen um seinen Gegner das Schachspiel zu lehren. Also heute mal kampflos gewonnen, auch gut.

Am 8. Brett ging nach ca. 45 Minuten bereits die erste Partie zu Ende. Theo Kullmann konnte auf eine deutlich höhere Wertzahl als sein Gegner verweisen. Genau das kam auch im Spiel zum Ausdruck, denn er kam schnell zu einem überwältigenden Angriff. Sein Gegner hatte dem nichts entgegenzusetzen und wurde nach nicht einmal 20 Zügen mattgesetzt.

Der einzige erfahrene Haudegen in den Reihen der Coswiger, war Frank Polaski. Er spielte eine solide Partie ohne größere Höhepunkte. Nach ca. zwei Stunden einigte er sich mit seinem Gegner auf ein friedliches Remis.

Max Kullmann trat am 7. Brett gegen einen Spieler mit Behinderung an. Eine nicht gerade einfache Aufgabe. So kam es, dass Theo sich einem großen Druck erwehren musste und nicht besonders gut aus der Eröffnung kam. Im Übergang zum Endspiel zeigte sich jedoch seine Klasse. Zunächst wurden durch eine ungenaue Spielweise des Priestewitzers die Schwerfiguren getauscht. Der Angriff war somit gebannt. Die kühne Wanderung des Königs an den Damenflügel brachte dem mit schwarz spielenden Coswiger letztlich ein gewonnenes Endspiel. Erst schuf er einen entfernten Freibauern, dann gewann er noch einen Zweiten und schließlich den Springer durch einen Fehler seines entnervten Gegners. Vielleicht hat Theo bei der Analyse mit dem FIDE Meister Patrick Klawa noch weitere neue Impulse erhalten.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Tilman Götze spielte eine eher krampfhafte Partie. Vieles war gut durchdacht aber offensichtlich von falschen Strategien getrieben. Letztlich konnte er seine Ideen nicht realisieren, bekam eine schlechte Königsstellung und konnte dem Turmangriff des mit Weiß spielenden Gegners nichts entgegenzusetzen.

Erwin Imhof spielte indes angriffsbetont. Eine Bauerngabel hätte sicher den frühzeitigen Sieg beschert. Erwin entschied sich jedoch für die längere Variante. Er hatte zwischenzeitlich ein bis zwei Bauern mehr, gab diese zurück und im Dame + Turm Endspiel erbeutete er sich erneut zwei Bauern. Ein geschickter Damentausch und die richtige Technik brachten ihm den verdienten Sieg.

Auch Yassin Petarus spielte eine ziemlich verrückte Partie. Diese wurde von beiden Spielern sehr offensiv geführt. Yassin stellte immer wieder Drohungen auf. Irgendwann verließ dem Priestewitzer die Übersicht. Ein Fehlgriff und alles war vorbei. Gut gemacht und gute Nerven Yassin!

Bilal Petarus hatte am 2. Brett den spielstärksten Gegner erwischt. Er spielte mit weiß Sizilianisch und kam regelrecht traumhaft aus dieser Eröffnung. Leider entschied sich Bilal für den falschen Plan. Statt mit f4 am Königsflügel den Gegner aufzufetzen, verfolgte er andere seltsame Pläne. Zu allem Übel übersah er, dass sein Springer keine Felder mehr hatte, so dass dieser das Opfer eines Bauern wurde. Auch heute kämpfte Bilal weiter wie ein Löwe. Aber ein Springer ist zu viel der Vorgabe.
Es bleibt zu wünschen, dass Bilal solche Niederlagen verdaut und daraus sogar Erkenntnis schöpft.
Die Bewährungsprobe, wo es wirklich darauf ankommt, steht noch bevor.

Natürlich ein gelungener Spieltag für die kommenden Stars der (derzeitigen) 4. Mannschaft.

Hartmut Verch