2. Mannschaft (1. Landesklasse Staffel A) 2014/15

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1. Runde 1. Landesklasse Staffel A:

SV Grün-W. Niederwiesa 1 - TuS Coswig 1920 2, 2.0 : 6.0

Zweite Mannschaft mit Konzentration zum Auftaktsieg

Der erste Wettkampf der neuen Saison ist in der Regel richtungsweisend für das Abschneiden am Ende. So erinnere ich mich daran, dass wir im letzten Jahr gegen den späteren Absteiger Hoyerswerda 2 zum Auftakt nur 4:4 spielten und später u.a. durch diesen Punktverlust auch nie mehr richtige Aufstiegschancen bekamen.

In diesem Jahr standen die Vorzeichen auch nicht gut. Durch mehrere personelle Ausfälle mussten wir uns entscheiden, das erste Brett kampflos zu überlassen. Außerdem war Konstantin Merker als Ersatzspieler am 8. Brett auch nicht unbedingt der Favorit und allen war klar, dass nur mit großer Konzentration ein Ausrutscher vermieden werden kann.

Niederwiesa trat auch noch in Bestbesetzung an. Ziel der Coswiger war es, erst einmal alle Partien lange auszuspielen. Später zeigte sich an den Brettern, dass keine einzige Partie remis ausging. Das ist Kampfgeist! Hier haben wir vom Aufsteiger des Vorjahres vielleicht auch etwas gelernt.

Aber der Reihe nach ... . Nach ca. einer Stunde sahen die Bretter insgesamt recht gut aus. Die Weißpartien von Aaron Kieslich, Heiko Franke und Andreas Worch waren alle recht verheißungsvoll, da die Coswiger an den 3 Brettern die Initiative erlangten und die Gegner mehr oder weniger verteidigen mussten. Bei Matthias Merker am 2.Brett kam die Stellung nach einer außergewöhnlichen weißen Eröffnungsbehandlung erst einmal zum Ausgleich. Auch Johannes konnte seinem Gegner schon mal die Bauernstellung zerstören und sich eine gute Stellung verschaffen. Bei Konstantin stand es fifty/fifty. Nach problemloser Eröffnung opferte er einen Bauern für Angriff. Seine Stellung war sehr gut, aber mit Minusbauer auch zweischneidig.

Dann gab es einen weiteren Nackenschlag bei Niklas Linnemann. Bei Niklas verhoppelte sich ein Springer mitten auf dem Brett. Hier zeigt sich, dass Springer im Zentrum nicht immer von Vorteil sind. Jedenfalls war absehbar, dass bei kommendem Figurenverlust der Druck noch größer werden würde.

Für die Moral war ganz entscheidend, dass Konstantin plötzlich einen Sieg vermeldete. Sein Gegner war dem Druckspiel nicht gewachsen und büßte plötzlich einen Turm auf a1 ein, da er mit seinem Se1 die Verbindung der beiden Türme unterbrochen hatte und gab sofort auf. Durch die Aufgabe von Niklas stand es zwar wieder 1:2, jedoch verbesserten sich sowohl die 3 Weißstellungen systematisch, als auch die Partie von Matthias kippte nun zu einer Siegstellung. Nun musste nur noch konzentriert verwertet werden. Aus den 4 Siegstellungen und der inzwischen unklaren Partie von Johannes sollten mindestens noch 3,5 Punkte her, was durchaus machbar erschien.

Andreas hatte am 7.Brett einen schönen Angriff am Damenflügel. Sein junger Gegner hatte sich die große Rochade getraut, auf welche Andreas mit seinen Bauern zu rannte. Da jegliches Gegenspiel am Königsflügel ausblieb, konnte er in Ruhe den Gegner aufzupfen und nach ca. 3,5 Stunden das 2:2 verkünden. Kurz danach gewann auch Matthias, der im Mittelspiel einfach die besseren Ideen hatte und seine Stellung systematisch verbesserte. Das war schon mal die Führung. Kurz darauf kam der vierte Punkt für Coswig durch Aaron. Auch er konnte einen schönen Angriff am Damenflügel aufbauen. Da sich auch sein Gegner nur mit dem Verteidigen beschäftigte, war es auch bei ihm eine Frage der Zeit, bis Aaron den ersten Bauern gewann. Außer dem Freibauern hatte Aaron dann auch noch eine Qualität mehr und als erst dann sein Gegner mit einem Gegenangriff am Königsflügel beginnen wollte, war es leicht diesen abzuwehren. 4:2 für Coswig. Heiko hatte inzwischen schon im Endspiel einen Mehrbauern. Es wurde ein Läuferendspiel, was nicht mehr zu verlieren ging. Damit war der Sieg theoretisch in der Tasche – nur die Höhe des Sieges war noch unklar.

Bei Johannes war es noch spannend. Sein Gegner konnte seinen Doppelbauern abtauschen und es ergab sich, dass sein Läuferpaar weitaus stärker war, als Läufer+Springer von Johannes. Johannes stand mit dem Rücken am Abgrund und verteidigte, so gut es ging. Beide Spieler kamen in große Zeitnot und eine Traube Mitspieler stand um den Tisch. Plötzlich stellte Johannes eine Springergabel aufs Brett und der Gegner schüttelte den Kopf und gab nach ca. 30 sec Nachdenken auf. Alle Spieler begannen die Partie zu analysieren. Schach kann toll sein ..., dass es solche Geschichten schreibt. Jedenfalls hatte der Wille zum Sieg auch bei Johannes zum Ziel geführt und nun konnten wir uns noch 30 min in Ruhe anschauen, wie Heiko seinen Mehrbauern im Läufer-Endspiel sicher verwertete.

Das 6:2 sieht sicherer aus, als es war. Aber der Kampfgeist war enorm. Niederwiesa war ein sympathischer Gegner. Lobenswert ist auch, dass sie ihre Mannschaft in diesem Jahr verjüngt haben und dem Nachwuchs eine Chance geben wollen. Doch die Gegner werden uns demnächst mehr fordern – das ist sicher. Leuben hat als Absteiger mit seinem 7:1 gegen IFA Chemnitz sicherlich die erwartete Favoritenrolle übernommen, aber Coswig kann vielleicht in diesem Jahr dagegen halten. Der dritte Favorit TU 3 hat ja schon mal Federn gelassen. Er wird der Gegner in der nächsten Runde sein. Das wird schon mal ein kleines Endspiel werden ... aber die Ausgangssituation ist immer noch okay. Besonders der Kampfgeist macht Mut und Hoffnung.

Matthias Merker

Nr. SV Grün-W. Niederwiesa 1 2.0 : 6.0 TuS Coswig 1920 2
1 Wetzel, Robert 2129 / 2106 + : - ----, ---- ---- / ----
2 Kindt, Rene 1976 / 1952 1 : 0 Linnemann, Niklas 2020 / 2010
3 Zimmermann, Tom 1869 / 1962 0 : 1 Kieslich, Aaron 1965 / 2004
4 Nobis, Martina 1870 / 1868 0 : 1 Merker, Matthias 2036 / 2134
5 Klemm, Günter 1741 / 1789 0 : 1 Franke, Heiko 1948 / 1989
6 Zimmermann, Felix 1714 / ---- 0 : 1 Pönisch, Johannes 1975 / 1988
7 Preißler, Niklas 1665 / 1795 0 : 1 Worch, Andreas 1921 / ----
8 Dr. Müller, Hilmar 1737 / ---- 0 : 1 Merker, Konstantin 1689 / ----