5. Runde Bezirksliga Dresden:

TuS Coswig 1920 3 - TuS 1890 Gersdorf-Möhrsdorf 1, 3.0 : 5.0

Etwas ersatzgeschwächt traten die Coswiger im ersten Spiel des Jahres 2023 gegen die 1. Mannschaft von Gersdorf-Möhrsdorf an. Außerdem mussten sie noch auf den kurzfristig an Corona erkrankten Starspieler Tilman Götze verzichten.
Zudem spielten die Gäste bis auf Brett 8 in Bestbesetzung und waren somit an jedem Brett um ca. 100 bis 250 Punkte besser als die Coswiger.

Nach ca. einer Stunde waren alle Partien noch recht ausgeglichen. Auch Lukas Nürnberger spielte ruhig und besonnen. Er ließ sich von einem schön aussehenden Damenzug hinreißen und ging am Königsflügel aufs Ganze. Gute Idee, allerdings ging das Vorhaben nicht ganz auf. Seine Dame wurde selbst zum Angriffsobjekt und so kam der Gegner zum letztlich tödlichen Gegenschlag und gewann. Trotzdem: guter Aufbau von Lukas und beim nächsten Mal mit etwas mehr Geduld knackt er den Gegner!

Felix Maurer kam, sah ….. und spielte remis! An diesem Tag war er ein Fels in der Brandung. Trotz bisher geringer Spielpraxis, spielte Felix eine erstaunliche Partie! Anfangs verteidigte er sich geschickt gegen einen Königsangriff und später nahm er Remis in einer unklaren Stellung an. In der Endstellung hatte sein Gegner die schlechtere Bauernstellung, dafür hatte Felix mit dem schwarzfeldrigen Läufer seine eigenen Bauern unglücklich positioniert. Tipp: diese Endspielstellung am Computer auswerten und spielen, spielen, spielen. Felix hat eine gesunde kämpferische Einstellung.

Auch Max Kullmann zeigte eine gute Partie. Er erspielte sich wie gewohnt eine sichere Stellung. Vielleicht war seine Dame etwas zu vorwitzig und musste sich somit diversen Angriffen erwehren. Letztlich fehlten dann die Ideen und die Schwächen in der gegnerischen Stellung. Ein faires Remis für beide.

Theo Kullmann ging seine Partie offensiv an. Prinzipiell ist das eine gute, sich selbst motivierende und auch erfolgreiche Strategie. Zwangsläufig ergeben sich dabei natürlich zahleiche taktische Feinheiten. Je schwerer die Gegner (Bezirksliga), desto schwieriger und gefährlicher ist diese Spielweise. Theo übersah beim Abtausch ein Zwischenschach. Nach intensivem Nachdenken kam er noch einigermaßen davon. Den Druck auf seine Stellung konnte er jedoch nicht auf Dauer abhalten, rannte noch in eine Läufer Gabel und verlor.

Die Partie des Tages gelang eindeutig Frank Polaski. Nach einer ausgesprochen schlechten Eröffnungsbehandlung, wollte man keinen Pfifferling mehr auf ihn setzten. Aber Frank verteidigte sich sagenhaft. Nach 3 ½ Stunden bot ihm dann sein Gegner völlig entnervt Remis an. Vielleicht hatte Frank an dieser Stelle sogar leichten Vorteil, aber das zeigt seine gegenwärtig überragende Spielstärke. Hut ab, kann man da nur sagen!

Auch Erwin Imhof einigte sich nach knapp vier Stunden mit seinem Gegner auf Remis. Mit schwarz am 5. Brett! Erwin hatte eine sichere Königsstellung, seine Figuren standen kompakt und ein lästig vorgerückter Springer seines Gegners konnte praktisch nichts ausrichten. Gute Leistung!

Eine ausgesprochen kurzweilige Partie ergab sich am Brett eins. Weiß spielte "Trompowski" und entwich somit schnell aus irgendwelchen Eröffnungstheorien. Es ergab sich eine scharfe Stellung, mit Chancen auf beiden Seiten. Durch einen "möglichen" Fehler verlor weiß die Qualität. Allerding bekam er dadurch auch plötzlich sehr starken Angriff. Hartmut Verch spielte mit schwarz und ließ es regelrecht darauf ankommen. Die Partie war gespickt mit zahlreichen Fallen. Schwarz musste sehr genau spielen, stand dann jedoch dennoch eher am Abgrund als weiß einen entscheidenden Fehler machte. Nach einer Opfer Kombination hatte Schwarz eine Dame und einen Bauern gegen Turm und drei Bauern. Die Stellung war nun klar gewonnen, dennoch musste Hartmut Verch genau spielen, um nach 4 ¼ Stunden seinen ersten Saisonsieg zu feiern.

Eine Niederlage, die uns zur Ehre gereicht, da braucht man nicht einmal etwas schönzuschreiben!

Hartmut Verch