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Deutsche
Vereinsmeisterschaft u10 2017 |
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1. Tag bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft u10, 27.12.17:Knappe Niederlage zur 1. RundeEine Teilnahme an einer Deutschen Vereinsmeisterschaft (DVM) in der Altersklasse u10 ist für unseren Verein in der jüngeren Geschichte eine Premiere, obwohl gerade diese Meisterschaft als offenes Turnier ausgetragen wird. Bei den "Qualifikations"-DVMs in den Altersklassen u12, u14 und u20 waren wir in den letzten Jahren (und auch dieses Jahr) hingegen öfter mit von der Partie. Die Anreise aus allen Himmelsrichtungen nach Magdeburg verlief unproblematisch und alle Coswiger "Reisegruppen" kamen pünktlich in Magdeburg an. Ein Novum stellt auch die Teilnehmerzahl dar: 80 Mannschaften spielen in der DVM u10 dieses Jahr mit, so dass auch der Ausrichter / das Hotel auf eine Probe der Leistungsfähigkeit gestellt wird.
Die 1. Runde brachte uns als 29. gesetzte Mannschaft die Schachfreunde Brackel, welche an 9 gesetzt sind. Insbesondere an den ersten beiden Brettern hatten wir mit deutlichen DWZ-Nachteilen zu kämpfen, aber DWZ ist in der u10 eben nicht alles. Nach ca. 45 Minuten verlief die Lage an den Brettern von gedrückt (Brett 1-2) bis Qualitätsverlust (Brett 3-4), so dass mit einer deutlichen Niederlage zu rechnen war. Doch dann gewann Max an Brett 4 den ganzen Turm und konnte im Endspiel mit Mehrläufer auf Sieg spielen. Theo hatte eine taktische Stellung erreicht, gewann auf einmal einen Bauern und hätte noch einen 2. Bauern im Zentrum nehmen sollen. Doch er ließ es zu ruhig angehen und wurde prompt selbst Matt gesetzt. Dafür konnte Caspar mit einer schönen Kombination zunächst einen Läufer gewinnen, um dann im nächsten Zug eine unabwendbare Mattdrohung durch Überlastung der Dame zum Sieg zu nutzen. Sebastian kämpfte lange, aber der Gegner ließ sich den Materialvorteil nicht aus der Hand nehmen. Es hing also alles an Max. Die Partie von Max war inzwischen von gewonnen wieder auf Remis gewechselt, da auf beiden Seiten keine Bauern mehr vorhanden waren und nur noch 2 gegen 1 Läufer auf dem Brett stand. Nach gefühlt 40 Zügen wurde dann doch noch der Läufer durch den Gegner eingestellt, so dass Max nur noch Matt setzen musste. Aber dies gestaltete sich schwerer als gedacht und nach ebenfalls gefühlt 40 Zügen stellte Max einen Läufer ein und es wurde Remis.
Trotz der Niederlage war in dieser Runde recht viel möglich, was uns natürlich hoffnungsvoll für die nächsten Runden stimmte.
Deutlicher Sieg in der 2. RundeDie Auslosung zur 2. Runde brachte uns einen vermeintlich leichteren Gegner, aber DWZ ist manchmal in der u10 eben nicht alles. Gegen die 2. Mannschaft vom HSK wurde dann ein deutlicher 4:0 - Sieg errungen, da taktische Ungenauigkeiten der Gegner sofort bestraft wurden. Dabei war manche Stellung aus strategischer Sicht nach der Eröffnung nicht unbedingt besonders günstig für uns gewesen.
Zum Abend wurde dann noch der örtliche Weihnachtsmarkt (korrekter: Wintermarkt) erkundet und die halbe Meter Bratwurst für gut befunden.
2. Tag bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft u10, 28.12.17:Erfolg nach der "Frühstücksschlacht"Die 80 Mannschaften samt Eltern und Begleiter machten sich zum ersten Mal so richtig beim Frühstück bemerkbar. Zwar gab es genügend Tische und Stühle, aber für nur einen Durchgang am Frühstücksbuffet sollte man ca. 10 Minuten einplanen und evtl. weitere Zeit, falls gerade etwas vergriffen ist und wieder aufgefüllt werden muss. Unsere Teilnehmer überwanden diese 1. Prüfung am Morgen mit Erfolg und konnten gut gestärkt an den Brettern starten.
Das Los bescherte uns einen durchaus schlagbaren Gegner. Das eindeutige Ergebnis von 4:0 war aber mit einigen Wacklern verbunden.
SachsenderbyIrgendwann erwischt es dann unsere Mannschaft doch, d.h. ein Sachsenderby steht auf dem Programm. Dieses Mal war BSG Grün-Weiß Leipzig an der Reihe. Nominell waren wir an 3 Brettern deutlich im Nachteil, aber wie bereits geschrieben ist dies in der u10 nur eine von vielen Faktoren. Zuerst war bei Theo und Max eine Tendenz auf den Brettern zu erkennen. Theo holte sich 2 Figuren ab und konnte den Vorteil sicher in einen Punkt ummünzen. Dafür spielte Max zwar keine schlechte Partie, ließ aber an einer Stelle Material liegen und konnte dies nicht mehr ausgleichen. Bei Sebastian war die Stellung lange ausgeglichen, doch dann konnte er den Königsflügel aufreißen und der gegnerische König begab sich auf Wanderschaft. Ein eingeschlossener Läufer wurde zu Gunsten des Königsangriffs nicht genommen und so konnte Sebastian sogar gleich Matt setzen. Caspar erarbeitete sich gegen seinen gesundheitlich angeschlagenen Gegner einen Mehrturm, wehrte noch die letzten Mattdrohungen ab und gewann die Partie sicher.
Somit gewannen wir unser Sachsenderby mit 3:1 und schlossen nach der Runde zwischenzeitlich auf Platz 6 ab!
Keine 2. ÜberraschungNach dem Sieg in der 4. Runde war an der letzten Runde des 2. Tages natürlich ein schweres Match zu erwarten. Unsere Gegner konnten an den Brettern 1-3 deutliche DWZ-Vorteile vorweisen, welche dieses Mal auch in Punkte umgesetzt wurden: Theo hatte gleich kurz nach der Eröffnung die Möglichkeit eine Figur durch wechselseitiges Schlagen zu gewinnen und hätte so für die Überraschung sorgen können. Im weiteren Verlauf gingen dann seiner Dame mitten auf dem Brett die Felder aus, wodurch die Partie abrupt entschieden wurde. Dafür konnte Max am 4. Brett dank Materialgewinns den Anschlusstreffer erzielen. Sebastian gab in einer angenehmen Stellung eine wichtige Diagonale preis und verlor so einen Bauern. Auf der Jagd nach dem verlorenen Bauern schlug er dann einen vergifteten Bauern und lief in eine Turmfesselung mit Qualitätsverlust. Diesen Nachteil konnte er nicht mehr kompensieren. Caspar tauschte in der Eröffnung unvorteilhaft und sah sich einem aktiven Läuferpaar mit Turmspiel gegen f2/f1 ausgesetzt. Ein einziger falscher Entwicklungszug mit dem eigenen Läufer war dann bereits mit durchschlagendem Angriff für den Gegner verbunden.
Diesmal konnte keine Überraschung gefeiert werden, aber die 5. Runde kann als "Bonus" für die gute 4. Runde angesehen werden. Am 3. Tag haben wir zur 6. Runde dann wieder eine realistische Chance auf Punktgewinne.
3. Tag bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft u10, 29.12.17:Trotz knapper Niederlage klar verlorenDas Frühstück klappte an diesem Morgen deutlich besser, aber leider waren alle Coswiger irgendwie wie ausgewechselt am Brett. Gegen einen machbaren Gegner verzeichneten wir recht schnell an allen Brettern teils deutliche Nachteile. So stellte Theo zunächst eine Figur ein und erhöhte dies im weiteren Verlauf auf einen ganzen Turm. Er konnte dann zwar aufgrund einer Unachtsamkeit des Gegners die Dame gewinnen, aber sah sich immer noch Turm + Figur ausgesetzt. Erst als dann eine gegnerische Figur fiel, war der glückliche Sieg für Theo sicher. Auch Max kam schnell in Nachteil, er stellte seine Dame ein. Aber in dieser Partie ließ der Gegner keine Chance mehr zu, so dass Max verlor. Sebastian behandelte das Königsgambit nicht richtig und kam in eine gedrückte Stellung mit gegnerischem Freibauern auf der 7. Reihe. In der Zwischenzeit hatte Caspar einen Bauern verloren und musste sich verteidigen. Dann konnte sich Sebastian aus der gegnerischen Umklammerung befreien und sogar einen Bauern gewinnen. Daher bot Caspar Remis, was der Gegner auch annahm. Zu dieser Zeit keimte wieder etwas Hoffnung auf, dass wir aus 4 schlechten Partien vielleicht doch noch zumindest einen oder sogar zwei Mannschaftspunkte mitnehmen könnten. Sebastian aktivierte seinen Turm und hatte die Möglickeit alle gegnerischen Bauern bis auf einen (aufhaltbaren) Freibauern abzuholen. Stattdessen breschte er mit dem eigenen Freibauern nach vorn. Leider war dann an einer Stelle der eigene Turm nicht mehr vom Bauern gedeckt, so dass die Partie prompt entschieden wurde.
3. Maximalsieg in der letzten RundeIn der letzten Runde wollte unsere Mannschaft die Pleite der 6. Runde ausgleichen und möglichst viele Brettpunkte holen. Dabei durften wir uns noch einmal an BSG Grün-Weiß Leipzig versuchen, diesmal an der 2. Mannschaft. Max gewann schnell, da der Gegner sich sehr passiv verhielt und Max zum Mattangriff regelrecht einlud. Theo konnte im Mittelspiel eine Figur abholen, spielte diesmal auch solide und gewann ebenfalls sicher. An Brett 1 bei Caspar lief es auf ein ungleichfarbiges Läuferendspiel hinaus. Allerdings waren noch viele Bauern zugegen und Caspar konnte auch 2 Mehrbauern und die aktivere Königsstellung aufweisen, was schließlich zum Gewinn genügte. Nur bei Sebastian war es wieder wackelig, da er auf der e-Linie seine Dame aufgrund einer Fesselung einbüßte. Er versuchte anschließend noch einen erweiterten Grundlinienmatt-Trick und hatte Erfolg. Nach diesem Sieg stand am Ende der 21. Platz von 80 Mannschaften zu Buche (Startplatz: 29). Dies ist ein respektables Ergebnis, wurde doch mit stärkeren Mannschaften mitgehalten bzw. sogar Mannschaftspunkte erzielt. Einzig die 6. Runde fällt etwas aus dem Rahmen. Alle Spieler können aber zur DVM u10 2018 noch einmal antreten. Bedanken möchte ich mich bei den mitgereisten Eltern, welche den nichtschachlichen Betreuungsanteil und die Fahrten übernommen haben. Ich denke, es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und gibt auch einen guten Einblick, wie sich so ein großes Turnier über mehrere Tage "anfühlt".
Sebastian Liebscher (Mannschaftsleiter)
Endtabelle:
Einzelergebnisse:
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