6. TuS Coswig - Open in Moritzburg, 12. - 14. Juli 2013 |
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letzte Aktualisierung: 10.08.2019
- Teilnehmerliste des 6. TuS Coswig - Opens in Moritzburg Tabellen und Ergebnisse:- Tabellen und Ergebnisse des 6. TuS Coswig - Opens in Moritzburg Link zur DWZ-Auswertung:- DWZ-Auswertung des 6. TuS Coswig - Opens in Moritzburg Kommentierte Partie des Siegers:Hier kann die Partie Löw - Wigger der 5. Runde, kommentiert vom Sieger des 6. TuS Coswig-Opens - FM Jochen Wigger - heruntergeladen werden.
[Event "Coswig Open Runde 5"]
[Site "?"]
[Date "2013.07.21"]
[Round "5"]
[White "Löw, Gerald"]
[Black "Wigger, Jochen"]
[ECO "A14"]
[Annotator "Wigger, Jochen"]
[PlyCount "92"]
[TimeControl "75+15"]
{}{Runde 5: Gerald Löw - Jochen Wigger} 1. c4 e6
2. g3 d5 3. Bg2 Nf6 4. Nf3 Be7 5. O-O O-O 6. Qc2 {natürlich ein normaler Zug.
Allerdings ist mir nicht ganz klar, ob die Dame auf c2 zu diesem Zeitpunkt gut
steht. Gebräuchlicher in dieser stellung sind wohl:} (6. d4 {
mit Übergang in Katalanisch}) (6. b3 {
wird von Marin in seiner Grandmaster Repertoire Reihe empfohlen.}) 6... d4 {
ein guter Zug} 7. d3 c5 {Laut Fritz 11 hat schwarz hier schon Ausgleich. Mit
dem Eröffnungsverlauf war ich während der Partie zufrieden.} 8. e3 Nc6 9. exd4
cxd4 {Beide Seiten haben eine gut spielbare Stellung.} 10. a3 {leichten Vorzug
hätten normale Entwicklungszüge wie z. B. Te1 verdient. Sb4 ist keine Drohung.}
a5 {b4 sollte verhindert werden.Ggf. kann schwarz auch a4 spielen und die
Schwäche des Feldes b3 ausnutzen.} 11. Re1 {hier war mir nicht ganz klar wie
schwarz seine Figuren aufstellen sollte. Wünschenswert wäre es den
weißfeldrigen Läufer auf der langen Diagonalen a8-h1 zu positionieren, um den
starken Läufer auf g2 etwas entgegen zu stellen.} Qb6 {mit folgenden Ideen:
- überdeckt weiterhin den Bauern d5 - Druck auf der b-Linie - weitere
Entwicklung Tfd8, Ld7 (ggf. Le8)} 12. Ne5 Rd8 {nicht so genau} (12... Nxe5 {
das Schlagen wäre etwas stärker gewesen; nebst Läufer oder Springer nach d7}
13. Rxe5) 13. Nd2 Bd7 {wieder wäre der Tausch auf e5 stärker gewesen} 14. Rb1 (
14. Ndf3 {sieht natürlicher aus als Tb1}) 14... Nxe5 15. Rxe5 Qc7 16. Nf3 Bc6
17. Re2 b6 18. Bg5 (18. Ne5 {ist etwas besser als Lg5}) 18... Qb7 19. Bxf6 gxf6
$6 {vielleicht aber auch !? Fritz hält Lxf6 für 0,4 besser als gxf6. In der
Partie ist die Idee hinter dem Zug (mit etwas Glück) aufgegangen. Ein
Abtausch der weißfeldrigen Läufer wird in den nächsten Zügen erfolgen. Bei
schwarz bleibt der schwarzfeldrige Läufer übrig bei weiß der Springer. Der
Läufer wird durch den bauern auf d4 jedoch stark beschränkt. Mit dem
Doppelbauer auf der f-Linie war das Ziel dem Springer im Zentrum möglichst
wenig Felder zu lassen. Ferner habe ich von Aktivitäten am Königsflügel
geträumt über die g-Linie und den Vormarsch des h-Bauern. Auch die Entwicklung
des a8 Turm über a5 - g5 oder h5 hatte ich im Blick. Wie gesagt Träume und
wenig konkret waren diese Vorstellungen.} (19... Bxf6 {
ist objektiv gesehen besser}) 20. Ne1 a4 21. Qd2 Ra5 (21... Bxg2 {
nebst b5 war ggf. eine Alternative}) 22. Qh6 {
dieser Zug gefällt Fritz nicht. Laut Fritz sind Lxc6 und Df4 etwas stärker.}
Rg5 23. f4 Rg6 24. Qh5 (24. Qh3 {verdient ebenfalls Beachtung.}) 24... Bxg2 {
beide Seiten hätten den Abtausch schon früher durchführen können. Wird von
Fritz für beide Seiten auch leicht über die letzten Züge favorisiert.} 25. Rxg2
{ist besser als Sxg2. Der Springer würde auf g2 schlecht stehen.} f5 {
Meiner Meinung eine interessante Stelllung. Während der Partie war ich hier
nicht zufrieden. Insbesondere der Turm auf g6 erschien mir deplaziert. Mein
sympathischer Gegner war nach der Partie ebenfalls der Meinung, dass weiß hier
etwas besser steht. Laut Fritz ist die Stellung immer noch gleich.} 26. Qf3
Qd7 {Damentausch ist nicht im Sinne von schwarz.} 27. b4 $6 {die Bewertung mit
?! ist vielleicht etwas übertrieben. Weiß war in Zeitnot. Es dürfte dem
normalen Plan entsprechen auf dem Damenflügel anzugreifen. Weiß gelingt in der
Partie nach b4 jedoch kein guter Aufbau der Figuren.} axb3 28. Rxb3 Bc5 29. Qd1
{gefällt mir nicht. Verlässt die wichtige Diagonale a8-h1. Der Springer hat
von f3 wenig Einfluss.} Ra8 {ermöglicht durch Dd1} 30. Nf3 f6 {ein wichtiger
Zug: - nimmt dem Springer die Felder g5 und e5 - droht ggf. mal selbst e5
durchzusetzen - der Turm auf g6 kann über die 7-Reihe aktiviert werden} 31.
Ra2 Qc6 32. Kf2 {ab hier war weiß für den Rest der Partie in Zeitnot} Rg7 $15 {
laut Fritz} 33. Rb5 Re7 (33... Rxa3 {
ist laut Fritz stärker. Ich wollte weiß jedoch nicht die a-Linie überlassen})
34. Nh4 {ab hier muss weiß blitzen. Schwarz versucht den Druck zu verstärken}
Qe8 35. a4 Rea7 36. Qb3 Ra6 37. Qd1 R8a7 38. Qb3 Qa8 39. Qd1 Rxa4 40. Rab2 (40.
Rxa4 {wäre besser gewesen} Rxa4) 40... Ra1 41. Qe2 Qc6 $6 (41... Qh1 {
ist deutlich stärker.} 42. Qxe6+ Rf7 43. Qe8+ Rf8 44. Qe6+ Kh8) 42. Nf3 Kf7 43.
Rc2 R7a3 {ein schönes Manöver zum Ende} 44. Rcb2 Rc3 45. R5b3 Rcc1 {und aus}
46. Ra2 Rf1+ {weiß gibt auf.} *
Abschlussbericht:Mit einem lachenden und weinenden Auge begann das diesjährige Open. Vorschusslorbeeren, denn das Turnier war bereits ca. 6 Wochen zuvor ausgebucht, aber das Interesse brachte die Organisatoren in Verlegenheit. Ein sehr rühriger Schachorganisator und Spieler aus der Region steckte im Stau, verpasste die Anmeldefrist vor Ort, so dass dann die Auslosung ohne ihn und mit wartenden Nachrückern erfolgte. Kurz nach dem diese Entscheidung gefallen war, hatte er es zwar geschafft, aber die Turnierkapazität war bereits mit sechs zusätzlichen Spielern übererfüllt. Dies sollte zum Glück im gesamten Turnierverlauf die einzig schwierige Entscheidung bleiben. An dieser Stelle sei allen Teilnehmern für ihr äußerst sportliches Verhalten ausdrücklich gedankt.
Mit 176 Sportfreunden, davon einer sehr großen Anzahl an Frauen und Nachwuchsspielern, begann freitags 18:00 Uhr das Turnier. Die ersten Zehn der Setzliste sollten die Podiumsplätze unter sich ausmachen. Grundvoraussetzung: Die ersten vier von sechs Runden galt es siegreich zu gestalten. Wie alle bisherigen Titelverteidiger konnte IM Casper den "Fluch" nicht besiegen, denn er gab in dieser Phase ein Remis ab, so dass der Sieg in weite Ferne rückte. Die beiden Coswiger Müller und Wigger waren zusammen mit Löw, Troyke, Rösemann, GM Turov und dem Nachwuchsspieler Pallas mit 4 Punkten aus 4 Runden im Titelrennen dabei. In Runde 5 gab es die Vorentscheidung Turov - Rösemann, Troyke - Müller Remis und Pallas verlor gegen Titelverteidiger Casper. Damit war der Weg für Wigger frei, denn er bezwang Löw. Mit einem Schlussrundenremis und sehr guter Turnierwertung sicherte er seinen Sieg ab, auch wenn ihm die beiden Schachfreunde GM Turov und IM Troyke mit 5,5 Punkte noch einholten.
Wie immer fällt es schwer, weitere sehr gute Leistungen würdig zu erwähnen - denn wer mag dies überhaupt beurteilen, wenn man alle Teilnehmer sechs Runden lang hat kämpfen sehen. Auf der Homepage www.schach-coswig.de ist der komplette Turnierverlauf einsehbar. Was prägte diese 3 Tage Schach pur? Spieler der 1. Bundesliga hatten genauso viel Spaß wie die Hobbyspieler. Sehr viele Frauen bereicherten das Turnier. Nachwuchsspieler stellten so manch erfahrenem Akteur ein Bein! Die Turnierfavoriten, und dies ist nicht selbstverständlich, zeigten ihre Klasse, verloren keine Partie gegen einen Außenseiter. Jeder Teilnehmer erhielt ein kleines Erinnerungspräsent. Für die Angehörigen gab es eine Kutschfahrt mit anschließender geführter Wanderung. Und natürlich nun schon traditionell, wurden die drei Erstplatzierten mit einer Kutschfahrt durch Moritzburg geehrt.
In diesem Sinne freut sich der Ausrichter - TuS Coswig 1920 e.V. - mit dem Turnierleiter Matthias Merker, ihm sei ausdrücklich, stellvertretend für das gesamte Organisationsteam recht herzlich gedankt, auf das 7. TuS Coswig-Open in Moritzburg v. 18.-20.07.2014. Eckehard Pönisch |