9. Runde 1. Bezirksklasse Dresden Staffel A:

Schachklub Heidenau 2 - TuS Coswig 1920 4, 2.5 : 5.5

Der erste Sieg der Coswiger Mannschaft war mehr aus überfällig. Und dieser fiel sogar sehr deutlich aus, obwohl die Coswiger nur zu siebent anreisten.

Bereits nach ca. 1 ½ Stunden gewann Yassin. Zwischendurch schien sein Gegner mehr vom Spiel zu haben, als dessen Türme auf der 2. Reihe standen. Im Endspiel war Yassin jedoch völlig überlegen. In der exakt berechneten Schlussoffensive konnte sich schwarz noch die Dame holen, wurde jedoch im nächsten Zug mattgesetzt. Routine, Logik - brillant!

Tilman legte seine Partie strategisch an. Er postierte seinen Läufer ungewöhnlicher Weise auf h7. Dort wirkte dieser in das gesamte Spielfeld. Tilman aktivierte die Springer im Zentrum und schaffte so eine Drohung nach der Anderen. Eine ausgewogene Partie bei der alles nach Plan lief. Klasse Leistung und ein verdienter Erfolg!

Hartmut Verch konnte sich in ein Remis retten, nachdem der nie so richtig zum Tragen gekommene Königsangriff abgewehrt war. Die einzige Punkteteilung an diesem Tag.

Bassam war wieder in seinem Element. Voller Energie und Angriffslust und dennoch sehr fein berechnend. Auf die zeitige Rochade verzichtete er und nahm stattdessen einen Qualitätsgewinn wahr. Nach genauem Spiel brachte er seinen König in Sicherheit und kam nebenbei zu einem drückenden Angriff. Nach Damentausch und einem gefährlich aussehenden Freibauern des Gegners, wurde dieser durch einen Läufer schlicht und ergreifend mattgesetzt!

Inzwischen endete auch die Partei von Sebastian. Seine Eröffnungsideen der Aljechin Verteidigung gingen diesmal absolut daneben. Der schwarze König hatte nicht die Zeit und Möglichkeit sich rechtzeitig in Deckung zu bringen. Dennoch spielte Sebastian absolut einfallsreich. In der ersten Spielphase stellte er zudem zahlreiche Drohungen auf. Leider übersah er selbst einen Zug, verlor dabei eine Figur und nach langem zähem Kampf dann die Partie. Eine deprimierende Erfahrung und dennoch sehr gute Leistung. Die Ideen sind unverkennbar. Angriffs- und ideenreiches Spiel erfordern Erfahrung. Genau der richtige Weg, da man bei Sebastian den Spaß am Kombinieren deutlich erkennt!

Ein weiteres ca. 4 Stunden dauerndes Highlight des Tages war Erwins Partie. Nachdem seine Gegnerin kurz rochierte, entschied sich Erwin für die lange Rochade. Er positionierte seine Figuren zum Angriff, jagte die Bauern vor und spielte voll auf Königsangriff. Allerdings kam Schwarz auch zum Gegenspiel durch die lange Diagonale. Da musste Erwin alles genauestens berechnen. Selbst dem verzweifelten Turm Opfer seiner Gegnerin war nur mit Konzentration und Mut zu entgegnen. Erwin spielte clever und gewann sicher!

Jakob spielte ebenfalls eine ganz besondere Partie. Bereits im dritten Zug gewann er durch einen groben Eröffnungsfehler seines Gegners eine Leichtfigur gegen einen Bauern. Auch mit einem solchen Vorteil sind schon Partien verloren gegangen! Einfach eine Erfahrung die besagt, man gewinnt nicht automatisch. Jakob nahm sich die Zeit, die er brauchte. Er verbesserte systematisch mit viel Kleinarbeit seine Stellung, überstand die erste Zeitkontrolle und gewann nach einem sehr schönen Figurenopfer die Partie.

Ein sonniger Tag der das wahre Spielvermögen des Coswiger Nachwuchses zeigte.

Hartmut Verch